Mit Abstand betrachtet

Ich habe vor ein paar Tagen beschlossen, mir nochmal Vampire Diaries anzusehen.

Und ich bin entsetzt. Ich hab die ersten Episoden damals gar nicht so mitbekommen und jetzt wo ich das nach Jahren nochmal sehe, wird mir bewusst, dass die Charaktere, die man so liebt eigentlich immer schon megatoxisch waren. Damon Salvatore hat Caroline Forbes defacto vergewaltigt und misshandelt. Trotzdem ist das später nur noch einen Augenblick lang ein Thema.

Eigentlich erstaunlich wie stark diese Frau im Laufe der Serie wird.

Damon ist ein absolut toxischer Charakter und eigentlich hätte er niemals das Mädchen kriegen dürfen. Jemand der nur für die eine sich in den Griff bekommt und sobald er sie nicht hat gemeingefährlich wird.

In der Charakterentwicklung wird Klaus eigentlich viel nachvollziehbarer und ist tatsächlich weniger bösartig als Damon. Alles was Klaus tat, tat er aus Berechnung. Damon hat sich in die manipulative Katherine verliebt, er wusste alles von Anfang an und wollte sie trotzdem, was bereits zeigt, dass bei ihm was sehr schief lief.

Währenddessen ist Klaus das Kind, dass nichts dafür konnte, dass er aus einer Affäre seiner Mutter entstand und sein Ziehvater ihn das immer wieder spüren ließ. Seine Motivation war immer die Familie und seine Liebe zu Caroline und zu Cami war so bedingungslos, dass er beiden die Freiheit ließ, anstatt alles daran zu setzen sie zu erobern.

Ich hätte mir natürlich ein Ende gewünscht wo Klaus und Caroline ein Paar werden und er damit seinen Frieden findet und sein Leben genießen kann. Aber das war eben nicht vorgesehen.

Aber Damon ist von Anfang an ein schlechter Charakter, man versucht zwar später mehr aus seiner schweren Kindheit aufzuarbeiten um ihn besser zu verstehen aber trotzdem.

Alleine was Damon mit Caroline gemacht hat macht ihn eigentlich menschlich unmöglich. Er hat nämlich definitiv seine Gefühle dabei nicht ausgeschalten, schließlich tat er alles um seinem Bruder das Leben schwer zu machen. Dazu kommt, dass man später erfährt, dass Damon Elena an dem Abend schon vorher getroffen hat, sie für Katherine hielt aber dann eine Unterhaltung mit ihr führte. Womit alles was er tat einen Beigeschmack bekommt, tat er es doch nicht nur um das Mädchen zu kriegen sondern vor allem um sie seinem Bruder wegzunehmen obwohl er eigentlich Katherine wollte, nicht Elena.

Heute würde man sowas vermutlich so gar nicht mehr drehen? Allerdings schau ich auch keine Teenie Serien mehr, also wer weiß.

Ich empfinde es als schwierig und frage mich ob Damon überhaupt der romantische Charakter war, als der er dargestellt wurde. Auch Stefan hatte seine Probleme und an einigen Stellen musste ich schon lachen, denn da waren einige No Gos bei denen ich mich wohl direkt getrennt hätte. Zum Beispiel hat er Elena bewusst angegriffen um ihr Angst zu machen. Angst hätte ich wohl auch bekommen, aber auch die Beziehung beendet. Für Stefan war die Beziehung mit Elena ebenso toxisch, weil er für sie Dinge tat, die er sonst nicht getan hätte.

Im Prinzip ist das Liebesdreieck zwischen Elena, Damon und Stefan also nur ein Haufen toxischer Verhaltensweisen in einer romantischen Geschichte verpackt. Während Elena also immer bekam was sie wollte, war zum Beispiel weder Caroline noch Bonnie dieses Glück vergönnt.

Bonnie hatte die Least-Toxic Beziehung mit Enzo und er wurde ihr genommen.
Caroline hätte vermutlich Klaus ganzes Leben zum besseren gewendet, aber sie hat verzichtet weil sie immer die Gute war und so bekam sie am Ende nicht mal Stefan.